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Pressemitteilung

Bildungsplan 2015: Schutz der Familie stärker berücksichtigen

Landesvorsitzender Bernd Richter

Landesvorsitzender Bernd Richter

Der Bildungsplan 2015 erweckt bei vielen Menschen Ängste und Abwehr, besonders der Aspekt „Akzeptanz sexueller Vielfalt“. Wo bleibt die Familie? fragen viele. Gerade in der heutigen Zeit werden Kinder oft zu wenig wertgeschätzt, und viele Familien müssen jeden Euro zweimal umdrehen. Die ÖDP unterstreicht deshalb den „besonderen Schutz“, den das Grundgesetz der Familie garantiert, und fordert für den Bildungsplan 2015: Der Unterricht soll die Voraussetzungen in erster Linie dafür vermitteln, dass Familie gelingen kann.
Die ÖDP ignoriert nicht, dass sexuelle Vielfalt in der Bundesrepublik inzwischen eine gesellschaftliche Tatsache ist. Zwar leben die meisten Kinder nach wie vor in Familien, aber daneben gibt es andere Formen von Liebe und Gemeinschaft sowie transsexuelle Phänomene. Diese Realität kann in der Schule, die auf das Leben vorbereitet, nicht ausgeblendet bleiben. Die ÖDP hält jedoch das Thema im Unterricht nur dort für angemessen, wo es vom Inhalt her nahe liegt: z. B. in Ethik oder Religion, in Biologie, bei der Behandlung von Literatur oder Werken der Bildenden Kunst. Als Norm soll die klassische Familie gelten.
 
Seit Jahrzehnten ist Toleranz einer der wichtigsten Grundwerte der schulischen Erziehung – gegenüber Andersdenkenden, Andersgläubigen, Migranten, anderen Kulturen. Nun wird Toleranz als Lernziel auf die Sexualität ausgeweitet. Wir befürworten diese Toleranz jedoch nur so weit, wie die besondere Wertschätzung der Familie gepflegt wird.

Familien- und Geschlechtserziehung gehört in Baden-Württemberg seit Langem zum Erziehungsauftrag des Staates: Im Bildungsplan der CDU-Regierung von 2004 z. B. ist Sexualität in vielen Fächern und Fächerverbünden Thema. Die Art und Weise, in der sexuelle Vielfalt jetzt thematisiert wird, überfordert viele Menschen jedoch. Wir Ökodemokraten fordern daher eine Behandlung des Themas, die dem Alter und den Fragen der Schülerinnen und Schüler entspricht.
 
Wir lehnen den neuen Bildungsplan nicht pauschal ab, denn wir sehen viele Aspekte, die unseren bildungspolitischen Grundsätzen mehr entgegenkommen als die Bildungspolitik der vergangenen Jahrzehnte. Dazu gehören die stärker individualisierte Bildung, Chancengerechtigkeit, zumutbare Schulwege, die stärkere Beachtung des beruflichen Aspekts sowie die Erziehung zu einem ökologisch nachhaltigen Leben. Deshalb fordert die ÖDP eine gründliche Neubearbeitung des Bildungsplans im Bereich der Familien- und Geschlechtserziehung.

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