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Pressemitteilung

Kleegras bei der Förderung von Biogas-Anlagen wie Gülle werten

Die gegenwärtige Regelung benachteiligt biologisch wirtschaftende Landwirte

Weiß-Klee

wikimedia commons / AnRo0002

Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) Baden-Württemberg fordert, dass Kleegras bei der Förderung von Biogas-Anlagen wie Gülle gewertet werden soll und anteilsmäßig damit Gülle ersetzen kann. Kleegras wird vor allem als wertvolles Futter für Milchvieh verwendet. Darüber hinaus dient es auch der Lieferung von Substrat, indem es in Biogas-Anlagen vergoren und dann als Dünger genutzt wird.

„Gülle ist Abfall aus dem Stall und Kleegras ist Abfall vom Acker“, so Friedrich Joas, Biobauer und Betreiber einer kleinen Biogas-Anlage. „In vielen Betrieben verbleibt der Aufwuchs gemulcht auf dem Acker. Dabei werden aber in erhöhtem Maße klimaschädliche Gase freigesetzt. Besser ist die ‚Veredelung‘ des Aufwuchses zu Dünger.“ Kleegras ist in allen Biobetrieben mit ca. 20% in der Fruchtfolge integriert, unterdrückt Unkräuter, sammelt Stickstoff und fördert die Biodiversität. Für die steigende Zahl viehloser Biobauern wäre die Verwertung über Biogas eine hervorragende Möglichkeit der Nutzung von Kleegras.

Gemäß der derzeit geltenden gesetzlichen Regelung müssen mindestens 85 % der in der als Kleinanlage definierten Biogasanlage eingebrachten Abfälle aus Gülle bestehen. Bis zu 20 % der Gülle darf durch Kleegras ersetzt werden, was ein viel zu niedriger Wert ist. Der niedrige Wert begünstigt insbesondere konventionelle Landwirte mit einem großen Viehbestand und großen Biogas-Anlagen. Biobauern dagegen haben häufig einen kleineren Viehbestand, weshalb weniger Gülle anfällt. Dafür bauen sie in höherem Maße Kleegras an. Deshalb sollte Gülle prozentual stärker durch Kleegras ersetzt werden können.

Kleegras wird bisher vor allem als wertvolles Futter für Milchvieh eingesetzt, weil es eiweißreich, schmackhaft und bekömmlich ist. Kleegras ist gleich in mehrfacher Hinsicht umweltfreundlich. Aufgrund der mehrfachen Blüte im Jahr ist es bienenfreundlich. Es bedarf keiner chemischer Pflanzenschutzmittel und im Gegensatz zu Ackergras keiner zusätzlichen Stickstoff-Düngung. Außerdem trägt er durch sein vielmaschiges und tiefes Wurzelsystem zu einer besseren Wasserdurchlässigkeit des Bodens bei und dient so dem Hochwasserschutz. Und schließlich sind Wurzelausscheidungen und abgestorbene Wurzelanteile Nahrungsquellen für die Bodenlebewesen, die neben der gesamten Wurzelmasse zur Humusbildung und damit zum Klimaschutz beitragen.

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